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LMS vs. LXP: Was sind die Unterschiede?

Seit der Corona-Pandemie sind Softwarelösungen und Plattformen für Lernende und Lehrende noch stärker im Fokus als zuvor: Institutionen wie Schulen und Universitäten, aber auch Unternehmen, die Trainings und Schulungen anbieten, suchen oft nach Tools und Softwarelösungen, die sowohl die Lernenden beim Erfassen und Erarbeiten der Lerninhalte als auch die Lehrenden beim Bereitstellen ihrer Lehrmaterialien unterstützt. Schnell stößt man bei der Suche nach solchen Tools auf mehrere Begriffe, um die sich zuletzt regelrechte Hypes gebildet haben: Learning Management System, kurz LMS genannt, und Learning Experience Platform (LXP). Aber auch weitere Bezeichnungen wie Learning System Suite und Next Generation Digital Learning Environment (NGDLE) sowie Lern-Ökosystem werden immer häufiger genannt.
Auf den ersten Blick scheinen alle nahezu das Gleiche zu tun, nämlich Lehrmaterialien und Lerninhalte bereitstellen und die Kommunikation mit Lehrpersonen und Lernenden zu erleichtern. Doch gibt es tatsächlich so große Unterschiede zwischen den Systemen und muss man sich am Ende für eines entscheiden? Wir gehen den meistgenutzten Begriffen in diesem Blog- LMS vs LXP – auf den Grund und erklären, warum es vor allem darauf ankommt, wie ein System genutzt wird.

Was ist ein Learning Management System (LMS)?

Ein Learning Management System (LMS) ist eine beliebig erweiterbare Softwarelösung, die eine personalisierte digitale Lernumgebung für Lernende anbietet. Im Grunde ist ein LMS der traditionelle Industriestandard. Wie der Name schon sagt, wird es in der Regel für die Verwaltung und das Lernmanagement der Benutzer:innen verwendet, wobei der Schwerpunkt vor allem auf formalisierten Lernprozessen wie Zertifizierungen und Compliance-Schulungen liegt. Mittels eines LMS können Lernende zum Beispiel ihre Lerninhalte, Kursmaterialien oder auch ihre Noten abrufen und ihre persönlichen Lernfortschritte nachverfolgen. Für Lehrpersonen und Trainer dient ein LMS dazu, Arbeitsaufträge und -Materialien hochzuladen, Kursmaterialien in z.B. Modulen zu strukturieren und mit den Kursteilnehmer:innen in Kontakt zu treten. Umgekehrt können auch die Lernenden beispielsweise ihre Aufgaben, Übungsblätter oder Hausarbeiten in der Software hochladen, die dann ebenfalls in der Plattform selbst benotet und kommentiert werden können.

Mittels eines LMS lässt sich also die Bereitstellung von Lernmaterialien deutlich effizienter und effektiver gestalten. So eignet sich ein Learning Management System zum einen als digitale Ergänzung zum klassischen Präsenztraining, kann aber auch eine eigenständige E-Learning-Plattform darstellen, die durch verschiedene Schnittstellen in die bereits vorhandende Infrastruktur nahtlos eingefügt werden kann.

Im Zuge von Remote-Work und Homeoffice wurden die LMS dann in nie dagewesenem Umfang als E-Learning-Plattform genutzt – und oft stellte man dabei fest, wo die Grenzen des Systems liegen können, vor allem, wenn es um personalisiertes Lernen geht.

Die Vorteile von LMS im Überblick

Einfache und übersichtliche Lernerfahrungen
Das LMS ermöglicht es Lernenden, alle Kursmaterialien und Aufgaben zentral zu finden und zu speichern – egal von wo aus. Kursmaterialien lassen sich anhand von Modulen, Aufgaben etc. besser organisieren und sogar mit Präsenzveranstaltungen im Sinne eines Blended-Learning-Ansatzes verknüpfen.

Aussagekräftiges Reporting möglich
Die Software ermöglicht es, Lernfortschritte, Kursbelegungen und vieles mehr mit nur wenigen Klicks nachzuvollziehen. Aussagekräftige Berichte und Kennzahlen, personalisierte Dashboards und Workflows unterstützen Führungskräfte, Trainer:innen und die Kursadministration. Individuelle Einstellungen, die persönliche Bildungshistorie und tagesaktuelle Kursempfehlungen runden das Lerner-Cockpit im Learning Management System ab.

Einfache Handhabung und Kommunikation
Mit LMS Systemen sind Kursteilnehmende und Trainer:innen digital verbunden – die Kommunikation zwischen Lehrpersonen und Lernenden gestaltet sich somit einfach und zentral. Auch Diskussionen und Foren dienen dazu, miteinander zu networken und asynchron zu kommunizieren.

Was sind Learning Experience Platforms (LXP)?

Der größte Unterschied von Learning Experience Platforms zu gängigen Learning Management Systemen liegt im Wort „Experience“. Bei einer LXP stehen die Lernenden absolut im Fokus – hier geht es darum, den User:innen eine intuitive und individuell zugeschnittene Lernerfahrung zu ermöglichen.

Dies geschieht zum einen über das Design der Plattform, das darauf ausgerichtet ist, die Lernenden so gut es geht zu unterstützen und Lust aufs Lernen zu vermitteln. Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen einem LMS und einem LXP ist zudem das Push- bzw. Pull-Lernen. Ein LMS basiert in erster Linie auf Push-Lernen, bei dem die Trainingsinhalte direkt an den Lernenden übermittelt werden. Im Gegensatz dazu fokussiert sich ein LXP auf das Pull-Lernen, bei dem die Lernenden durch kollaborative, personalisierte Inhalte zum Mitmachen animiert werden. Viele starke Lernkulturen nutzen sowohl Push- als auch Pull-Learning, um unterschiedliche Funktionen zu erfüllen. Alle Aktivitäten einer Learning Experience Platform sind dazu ausgelegt, die User miteinander zu vernetzen und den Lernenden weiterführende und ganzheitliche Unterstützung zukommen zu lassen. Mittels Learning Analytics können die Lerngewohnheiten und das Lernverhalten der Teilnehmer:innen analysiert werden und das System kann ihnen daraufhin personalisierte Unterstützung zukommen lassen, beispielsweise in Form von weiterführenden Links, Literatur, Quizzen oder Übungsaufgaben.

Damit stellen LXP eine moderne und Analytics-gesteuerte Weiterentwicklung klassischer LMS dar, denn sie stellen nicht nur Inhalte bereit, sondern zeichnen sich vor allem durch hohe Interaktivität und Adaptivität aus. Unterstützende Algorithmen regen zum Weitererforschen der Lerninhalte an, die einfach und intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche moderner LXPs erleichtert das Arbeiten und Lernen. Darüber hinaus bieten Learning Experience Platforms auch zahlreiche Möglichkeiten zur Kollaboration, zum Teilen von Inhalten und zum Vernetzen mit anderen Usern in Foren oder Expertennetzwerken sowie zum synchronen Lernen in Form von Live-Sessions und eingebundenen Messenger-Systemen.

Die Vorteile von LXPs im Überblick:

Lernerzentriertheit
Die Lernenden stehen im Fokus, die Funktionen sind individuell anpassbar. Die hohe Personalisierung sorgt für intuitive Lernpfade.

Intuitive Benutzeroberfläche
Die Benutzeroberfläche ist intuitiv und einfach gehalten, ähnlich wie bei Streaminganbietern lassen sich Inhalte schnell finden – es entsteht eine intuitive und individuelle Lernumgebung, die Lust auf Mehr weckt.

Kluge, lernunterstützende Algorithmen
Mittels Analytics werden den Lernenden individuelle Lernhilfen wie Links, Literatur oder Übungen zur Verfügung gestellt: es entsteht so kein linearer Lernpfad, sondern eine Art personalisiertes Lernuniversum, in dem die User zwischen verschiedenen Lerninhalten nach Belieben hin- und her wechseln können und selbstgesteuertes Lernen damit im Mittelpunkt der Lernerfahrung steht.

Soziale Kollaboration
Viele Möglichkeiten zum Teilen von Inhalten und zur Kommunikation der Lernenden und Lehrenden untereinander machen aus LXP ein kommunikatives Netzwerk. Über Schnittstellen lassen sich Tools wie MS Teams, Zoom aber auch GoogleDoc nahtlos einbinden, so dass das Lernen und Unterrichten ohne Medienbruch gelingt.

Externe Kataloge zum Stöbern und Entdecken
Über eine Schnittstellen zu externen Content-Bibliotheken lassen sich Lerninhalte von z.B. Udemy oder LinkedIn Learning in das eigene Trainingsangebot integrieren. So lassen sich Trainingsanbieterübergreifend präsentieren und eröffnen die ganze Welt des digitalen Lernens.

Es kommt darauf an, wie man die Plattform nutzt

Während manche Organisationen mit einem gängigen LMS eher auf traditionelle Lernformate und Compliance-Schulungen fokussieren, steht in anderen Abteilungen wiederum die Erfahrung der Lernenden und selbstgesteuertes Lernen viel mehr im Vordergrund. Hier geht es nicht nur um die Bereitstellung von Lerninhalten, sondern um den interaktiven, intuitiven und personalisierten Umgang damit. Den Usern wird die Möglichkeit gegeben, in ihrem eigenen Tempo Gelerntes zu verinnerlichen und dies auch interaktiv weiterzudenken. Dazu unterstützen schlaue Algorithmen, die darauf ausgelegt sind, den Lernenden schnell, intuitiv und einfach die relevanten Inhalte zur Verfügung zu stellen.

So liegt es mehr im Ermessen der L&D-Abteilung, ob man einen eher ganzheitlichen und selbstverantwortlichen Ansatz anwenden und somit auch zur weiterführenden Beschäftigung mit Lerninhalten in ganz unterschiedlichen Formaten anregen möchte. Während gängige Learning Management Systeme über entsprechende Add-Ons weiter ausgebaut werden können mit Social Learning & Kollaborationstools, stehen diese Formate bei LXP im Vordergrund und können so intensiver genutzt werden.

Ein reines LXP reicht nicht!

Ein reines LXP-System wäre im Betrieb jedoch nicht ausreichend: Die LMS-Funktionen, die die Minimalanforderungen eines Bildungsbetriebs oder einer Corporate Learning-Abteilung abdecken, lassen sich über ein LXP im engeren Sinne nicht abbilden. Adaptives und selbstgesteuertes Lernen sowie der Einsatz von KI sind auch mit einem gängigen Learning Management System möglich, es kommt eher darauf an, ob dies tatsächlich erwünscht ist und für Admins und Lernende freigeschaltet wird.

Trotz aller Unterschiede sind die Trennlinien zwischen Learning Management Systems und Learning Experience Platforms sehr unscharf und so stellen LXP eher eine Erweiterung einfacher LMS dar.

Mit anderen Worten: Viele Lernplattformen lassen sich nicht in Schubladen wie LMS oder LXP stecken. Das macht die begriffliche Unterscheidung zwischen LMS- und LXP-Plattformen nicht irrelevant – ganz im Gegenteil -, denn es ist ein spannender Trend, der die Grenzen unseres Denkens über die Kategorisierung von digitalem Lernen verschiebt.

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